Das 30-jährige Jubiläum konnte der Bayerische Verband Schlaganfallbetroffener e.V. am Donnerstag, den 07.11.24 im Hotel Leonardo City East in München feiern. Als Ehrengast begrüßte der Vorsitzende, Martin Steidler, Beiratsmitglied und Ministerialdirigent a.D. Rechtsanwalt Karl Miserok.
In seinem Grußwort erinnerte der Vorsitzende, Martin Steidler, an das Jahr 1993. Damals habe er nach vielen Jahren Johann Hackl, von einem Schlaganfall schwer gezeichnet, im damaligen Arbeits- und Sozialministerium wieder getroffen. Hans Hackl und Martin Steidler kannten sich bereits seit 1978 aus der gemeinsamen Bundeswehrzeit in der Sportförder-gruppe der Pionierschule in München. Hans Hackl bat Martin Steidler beim Aufbau eines Schlaganfall-verbandes zu helfen. So sei er seit 30 Jahren im Vorstand des Verbandes, seit 20 Jahren als Vorsitzender. Es sei in all den Jahren zu vielen Veränderungen bei den Selbsthilfegruppen gekommen. Aus der Anfangszeit sei nur noch Claudia Huber von der SHG Kiefersfelden vertreten, die ab 01.01.2025 als neue Vorsitzende den Verband in die Zukunft führen werde.
In seinem Grußwort gratulierte MdL Bernhard Seidenath, Gesundheits- und pflegepolitischer Sprecher der CSU, dem Verband zum Jubiläum und wies u.a. auf die gemeinsame Zeit im Arbeits- und Sozialministerium hin, als die ersten Stroke Units in den 90er Jahren eingeführt worden seien. Zudem betonte er u.a. die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements im Gesundheitsbereich.
Prof. Dr. Holger Poppert, Chefarzt der Neurologischen Klinik im Helios Klinikum München West hielt anlässlich der Jubiläumsveranstaltung einen äußerst interessanten Vortrag über Atherosklerose der Halsschlagader. Es handle sich historisch gesehen um kein neues Krankheitsbild, da bei Mumien aus der ganzen Welt nachgewiesen werden konnte, dass diese Krankheit auch schon vor 4000 Jahren existent war. Die Entstehung der Atherosklerose und die Behandlungsmöglichkeiten waren sehr informative Aspekte des Vortrags.
PD Dr. Florian Schöberl, Oberarzt an der neurologischen Klinik der LMU in München Großhadern und Koordinator des telemedizinischen Schlaganfallnetzwerkes NEVAS, beleuchtete in seinem Vortrag die Schlaganfallversorgung von heute gegenüber vor 30 Jahren. Beginnend mit den ersten Stroke Units Anfang der 90 er Jahre über die Einführung der Thrombolyse, einer medikamentösen Therapie, mit der man Blutgerinnsel auflösen könne, bis hin zur Thrombektomie, mit der mit einem Katheter ein Blutgerinnsel aus einem Blutgefäß entfernt werden könne, spannte Dr. Schöberl den Bogen der Schlaganfallversorgung.
30 Jahre hat Martin Steidler dem Bayerischen Verband Schlaganfallbetroffener e.V. als stellvertretender bzw. erster Vorsitzender zur Seite gestanden. Es seien oft arbeitsreiche Jahre gewesen, die vom Aufbau des Verbandes bis hin zur Aufrechterhaltung der Struktur der Selbsthilfe während der Coronajahre reichten. Genug ehrenamtliches Engagement, wie Steidler meinte. Beruflich wie privat habe er sich der Schlaganfallversorgung mehr als 30 Jahren gewidmet. Deshalb sei mit Ablauf des Kalenderjahres am 31.12.2024 Schluss. Er habe sich damit im Ruhestand befindend von allen seinen Ehrenämtern getrennt.
Seiner bereits in der Mitgliederversammlung ab 2025 gewählten Nachfolgerin als Vorsitzende, Claudia Huber, wünsche er viel Erfolg für die Zukunft des Verbandes. Claudia sei bereits seit zig Jahren die Vorsitzende des SHG Kiefersfelden und seit langer Zeit seine Stellvertreterin im Verband. Beste Voraussetzungen, nunmehr als erfahrene Engagierte an „erster Stelle“ des Verbandes zu stehen.
Sich verabschiedend wünscht Martin Steidler den Nachfolgerinnen Claudia Huber (Vorsitzende) und Gabriele Peetz als neue Stellvertreterin alles Gute, viel Erfolg und ein „glückliches Händchen“ bei der Leitung des Bayerischen Verbands Schlaganfallbetroffener e.V.
Claudia Huber, die neue Vorsitzende ab dem Jahr 2025 und der scheidende Vorsitzende Martin Steidler